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Am 26. November war CASIB auf der Fachkonferenz "Deutsch-Kasachisches Forum für Erneuerbare Energien in Kasachstan" in Almaty vertreten, die DEinternational Kasachstan im Rahmen der "Exportinitiative Energie" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie ausrichtete, um lokalen Interessensvertretern und deutschen Delegationsteilnehmern Raum für Informationsaustausch und Kontaktaufbau zu bieten. Unternehmen erhalten unter der AHK-Servicemarke DEinternational weltweit professionelle Beratung und Unterstützung für den erfolgreichen Auf- und Ausbau ihrer Geschäftsaktivitäten im Ausland.

Zahlreiche Stakeholder aus dem Energie-, Bildungs- und Finanzsektor beider Länder beleuchteten im Rahmen des interaktiven Formats den gegenwärtigen Stand und das Entwicklungspotenzial erneuerbarer Energien in Kasachstan – konkret Wind- und Solarenergie – aus allen relevanten Perspektiven.

Deutsch-Kasachisches Forum für Erneuerbare Energien in Kasachstan

Eröffnet wurde das Forum von Christina Markert, Generalkonsulin der Bundesrepublik Deutschland in Kasachstan, und Hovsep Voskanyan, Delegierter der Deutsche Wirtschaft für Zentralasien, mit dem Verweis auf den Ausbau erneuerbarer Energien als Kernpfeiler der selbstgesetzten Klimaziele der EU sowie auch ihrer aktuellen Zentralasienstrategie.

Vor dem Hintergrund der Entwicklung und Ziele der Energiewende in Deutschland betonten viele der anwesenden Akteure das verhältnismäßig große Potenzial Kasachstans in Bezug auf verfügbare Flächen, Wind und Strahlungsenergie für eine ähnliche Neufokussierung der staatlichen und unternehmerischen Bemühungen.

David Wedepohl vom Bundesverband Solarwirtschaft e. V. und Christoph Urbschat, Geschäftsführer der eclaron GmbH, zeichneten gemeinsam ein umfassendes Bild der technischen Möglichkeiten und der Notwendigkeiten für Rentabilität und langfristiges Gelingen einer kasachischen Energiewende mit deutscher Unterstützung. Ihre Kernaussage: Die entscheidenden Faktoren für den Erfolg sind Rahmenbedingungen, Finanzierung und Fachkräfte. Darüber hinaus wurden die Vorteile einer Dezentralisierung der Energieversorgung für Arbeitsplätze, Industriewertschöpfung und das Verbleiben der Investitionen in den netzfernen Gebieten Kasachstans erörtert. Yerlan Dairbekov, Projektleiter des UNDP Kasachstan, beschrieb in diesem Zusammenhang aktuelle Initiativen und einige erfolgreich verstetigte kleinmaßstäbige Projekte in verschiedenen Teilen des Landes einschließlich der beanspruchten Finanzierungsinstrumente.

Zu Wort kamen auch lokale Experten wie Nursultan Utkelbayev, Jurist bei PricewaterhouseCoopers Kasachstan, die mit detaillierten Kenntnissen der juristisch-institutionellen Herausforderungen für ausländische Investoren – beispielsweise in Bezug auf Power-Purchase-Verträge, Versicherungsschutz, Zollbestimmungen, Währungsinflation, Tarife, Vorgaben örtlicher Behörden, Berechtigung zu Flächenauswahl, -ankauf und -verpachtung sowie Korruption – wertvolles Praxiswissen beitrugen und konkrete Lösungsstrategien für zu erwartende Hindernisse aufzeigten. Ergänzend hierzu berichtete Viktor Wiederspan, Geschäftsführer der NWCOMP SOLAR GmbH, über seine langjährigen Erfahrungen mit dem Aufbau von Solarenergieanlagen sowohl in Deutschland als auch in Kasachstan und die landesspezifischen Hürden, mit denen für eine möglichst reibungslose Realisierung entsprechender Vorhaben zu rechnen ist. Im Zusammenspiel der deutschen Dienstleister, die dem lokalen Fachpublikum ihre Produkte und Dienstleistungen präsentierten, ergab sich ein anschaulicher Überblick des Spektrums an anvisierten Projekten, von Aufdachinstallationen zur Eigenversorgung des produzierenden Gewerbes über freistehende off-grid Hybridanlagen hin zu ausgedehnten Windparks nach skandinavischem Vorbild. Selbstbedarf steht bei vielen Ansätzen im Vordergrund, aber auch die zukünftige Position Kasachstans als Exporteur von Energie an Europa und China kam zur Sprache.  

Das Format bot viel Austausch für angeregte Diskussion

Nicht zuletzt wurde angesichts der zunehmenden Konfrontation mit Extremwetterereignissen wiederholt die Unabdingbarkeit des Dialogs mit Klimawandelexperten hervorgehoben. Da zu den Themenschwerpunkten der Fördermaßnahme CLIENT II u. a. Energieeffizienz und nachhaltige Energiesysteme zählen, ist die von den anwesenden Vertretern angestrebte Stärkung lokaler Partner aus Sicht des CASIB Projektbüros von großer Bedeutung. Um zukünftige Projekte im Energiebereich bestmöglich mit landesspezifischen Informationen und Kontakten unterstützen zu können, informieren wir uns durch Veranstaltungen wie diese kontinuierlich über den neuesten Stand der Entwicklungen und erhöhen die Sichtbarkeit des Programms für relevante Akteure aus Politik, Forschung und Wirtschaft.