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Am 28. Januar trafen sich in Berlin die Außenminister aller zentralasiatischen Länder und Afghanistans zur Konferenz Green Central Asia – Enhancing Environment, Climate and Water Resilience. Die Veranstaltung markierte den Auftakt des Projektes Green Central Asia, einer regionalen Initiative zu Klima und Sicherheit in Zentralasien und Afghanistan ab 2020. Auch das Team des CASIB war vertreten. 

CASIB-Team mit Poster

Ziel der Initiative, die u. a. eine Rolle bei der Implementierung der aktuellen Zentralasienstrategie der EU vom Juni 2019 spielen wird, ist die Stärkung des Dialoges über den Klimawandel und die damit einhergehenden Risiken für die Region. Es soll ein besserer Zugang zu Informationen und Risikoanalysen geschaffen werden, damit die Länder in den Zielregionen Zentralasien und Afghanistan die Auswirkungen des Klimawandels genauer einschätzen und vorbeugende Maßnahmen ergreifen können.

Außenminister Heiko Maas eröffnete die Konferenz mit einer Rede, in der er hervorhob, dass die großen Risiken der Gegenwart, darunter der menschengemachte Klimawandel, keine Grenzen kennen – und damit nationale Antworten auf diese Herausforderungen nicht mehr ausreichen. Er betonte, ökologische Problematiken seien vielerorts längst zu Fragen von Sicherheit und Stabilität geworden, denn wo der Klimawandel die Lebensgrundlagen von Menschen bedrohe, seien Konflikte vorgezeichnet.

Dass die Staaten Zentralasiens und Afghanistan dessen Folgen besonders stark spüren werden, ist wissenschaftlich dokumentiert und wird auch von CLIENT II Projekten in der Region – u. a. in den Themenbereichen Klimaschutz/Energieeffizienz, Anpassung an den Klimawandel, nachhaltige Energiesysteme und Wassermanagement – thematisiert. So erläuterte ein Vertreter Kasachstans, der Anteil erneuerbarer Energien solle in Kasachstan bis 2030 auf 10 % und bis 2050 auf 50 % ausgebaut werden; ein Ziel, dessen Unterstützung durch deutsche Investitionen vorgesehen ist.

In diesem Zusammenhang lud Außenminister Maas die zentralasiatischen Länder ein, sich einer bereits bestehenden Freundesgruppe aus 48 Staaten, darunter Afghanistan, die sich mit den sicherheitspolitischen Folgen des Klimawandels auseinandersetzt, anzuschließen.

Ein weitere Leitlinie hinter Green Central Asia ist die Vernetzung zwischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der Bevölkerung der zentralasiatischen Länder, aber auch zwischen Deutschland und Zentralasien, vor dem gemeinsamen Ziel von nachhaltiger Stabilität und Wachstum in der gesamten Region. 

Auch Josep Borrell, Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, richtete einleitende Worte an die Teilnehmenden. Die angesprochenen Problemfelder bewegen auch die Europäische Union; deutlich wird das beispielsweise an ihrer Zentralasienstrategie oder dem Central Asia Water and Energy Program – einer Partnerschaft zwischen der Weltbank, der EU, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich. Es folgte eine Podiumsdiskussion der Außenminister aller vertretenen Staaten, eröffnet durch eine Keynote von Prof. Dr. Johan Rockström (Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung) und, zum Abschluss des Vormittags, die Unterzeichnung einer gemeinsamen Absichtserklärung.

Podiumsdiskussion

Der Nachmittag war zwei themenspezifischen Panels mit Experten und Entscheidungsträgern der jeweiligen Bereiche gewidmet:

  1. Klimabezogene Sicherheitsrisiken und Reaktionskapazitäten in Zentralasien und Afghanistan
  2. Ausblick Green Central Asia – Enhancing Environment, Climate, and Water Resilience  

Ein nächster Schritt wird die zweite Berlin Climate and Security Conference am 15. und 16. Juni in Berlin sein. Für CASIB bot sich die Möglichkeit, angesichts der großen thematischen Schnittmengen über CLIENT II und laufende Projekte in Zentralasien zu informieren; die Veranstaltung schuf Raum für fruchtbaren Austausch über das Förderprogramm – insbesondere die Themenbereiche Klima, Wasser und Energie – mit regionalen Stakeholdern, beispielsweise aus Politik und Wissenschaft.